Mittelalter
Bereits im Frühmittelalter standen im Salischen Gesetz von 510 hohe Strafen auf dem Diebstahl |
von Bienen und Honig. 643 verankerten die Westgoten den Wildbienenfang im Gesetz und führten bereits |
eine Haftpflicht bei Schäden an Bienen ein. |
Eine Urkunde des Herzogs Odilo von Bayern belegt 748 erstmals schriftlich die Waldbienenzucht |
die als Zeidlerei bezeichnet wird. Um 800 befahl Karl der Große, Imkereien auf seinen Gütern |
einzurichten. Wie Historische Abbildungen belegen, wurden Bienen bereits in gezimmerten Kästen gehalten. |
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Im 14 Jahrhundert entstand in Bayern die erste Imkerorganisation in Form der Zunft der Zeidler. |
Diese Zunft war hoch angesehen und besaß unter anderem das Privileg Waffen zu tragen. |
Sie war der einzige Lieferant für Bienenwachs, aus dem Kerzen hergestellt wurden. |
Dies war auch ein Grund, warum in vielen mittelalterlichen Klosteranlagen Imkereien zu finden |
waren. Die Zunftangehörigen genossen zahlreiche Privilegien und hatten zwischen 1350 bis1779 |
eine eigene Gerichtsbarkeit durch das Zeidelgericht in Feucht bei Nürnberg. die Waldbienenzucht |
fand vorwiegend im Süden des heutigen Deutschlands, aber auch in Ostdeutschen und baltischen |
Waldgebieten statt. Hier entstanden unter dem Deutschen Ritterorden „Beutner“-Dörfer, wobei |
„Beutner“ sich von dem bereits oben erklärten Begriff „Beute“ herleitet. |
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Im Norden des heutigen Deutschlandes mit seinen weitläufigen Heidegebieten hatte sich die |
Korbimkerei etabliert. Dabei wurden Bienenvölker in Ruten- oder Strohkörben, so genannten |
Stülpern gehalten, die in Bienenzäunen aufgestellt waren. Im der Lüneburgerheide mit ihren |
ausgedehnten Heideflächen gab es schon im 16 Jahrhundert eine berufsmäßige Imkerei, deren |
Zentrum Celle in der Südheide war. Hier entwickelte sich auch die Heideimkerei. Ihr typisches |
Kennzeichen ist die Vermehrung der Bienenvölker über Schwärme. |
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Die Imkerei in Mittelamerika ist schriftlich belegt durch den Codex Tro-Cortesianus, ein vor |
1500 entstandenes Manuskript der Maya. Dieser Kodex ist ein Faltbuch mit 112 Seiten und enthält elf Seiten |
über die Bienenzucht. |